Hexenschuss!

Nun muss ich mal wieder meine Erfahrungen mit Nikki schildern. Er hatte in diesem Jahr viel Pech. Am Jahresende wurde er gebissen, von einer Dobermann-Mix-Hündin, was lange brauchte um auszuheilen. Anfang des Jahres ließ ich ihn beim Giropraktiker einrenken, so dass er wieder fit war. Offenbar hatte er durch den seitlichen Aufprall der Hündin bei dem Biss die Halswirbelsäule verrenkt und lahmte vorne.
Das Glück währte nicht lange, und er stürzte über denen dünnen Elektrodraht in der Wiese, überschlug sich, der Draht zog ihm die Haut vom Vorderlauf wie einen Strumpf, der abrutscht. Wieder wochenlang Verband und nicht bewegen. Dann kam der Urlaub, alles war gut.
Doch ich kam aus dem Urlaub mit gebrochenem Knöchel zurück, konnte nicht mit ihm laufen, und ohne mich wollte er nicht. Da nahm das Elend seinen lauf, er legte ordentlich an Pfunden zu. Auf einmal lahmte er vorne, bekam ein dickes Handgelenk. Eine Cortisonspritze, Traumeel und Einreibung mit Manukaöl halfen dem binnen Tagen. Sehr zur Überraschung der TÄ, denn das Röntgenbild zeigte, dass sich im Gelenk Knochengries befand, offensichtlich Ablagerungen nach einer älteren, traumatischen Verletzung. Ich vermute mal der Sturz!
Kaum hatten wir das behoben, steht er in der Wiese und rührt sich nicht mehr, zieht den Hinterlauf hoch, als sei er in einen Stachel getreten. Wir fanden aber nichts. Also erst mal Traumeel und schauen. Als das nichts half, zum TA, Rymadyl. Es wurde besser, aber nicht gut. Röntgen nur mit Vollnarkose wollte ich nicht. Eine Woche später war ich es leid und habe auf Röntgen ohne Narkose bestanden, was wunderbar klappte. Wir röntgten also die Hinterbeine und das ganze Rückgrat mit Hüfte. Beim Abtasten hatte die TÄ festgestellt, dass im Knie nichts ist, aber im Lendenwirbelbereich Schmerzreaktionen. Schließlich schaute sich der Chef der Klinik die Aufnahmen an, alles in Ordnung, kerngesunder Knochenbau, keinerlei Arthrosen oder sonstwas. Gott sei Dank. Dann aber entdeckte er im Kniegelenk eine leichte Wolkung. Er meinte, das seien neue Gewebe, denn offenbar leider er an einem alten Kreuzbandanriss, das Gewebe versuchte zu heilen und bildete nun Fasern, die im Gelenk säßen. Die Bänder selbst kann man auf dem Röntgenbild nicht sehen. Es müsse ganz schnell operiert werden. Hund ruhig stellen, wie vorher auch schon, nur ca. 20 Min. an der Leine gehen … und er wurde immer dicker und gefrässiger… abspecken brächte in diesem Stadium gar nichts und sei nur Quälerei. Er zeigte mir die div. Methoden auf und die, die er bevorzugt. Als ich zögerte, wurde er schnell ärgerlich und ging. Schließlich fragte ich noch nach der Inhalationsnarkose, die hatte man nicht. Also stand für mich fest, die OP nicht in dieser Klinik.
Nikkis Züchter ist bei allen medizinischen Dingen erst mal Anlaufstelle, denn er hat Tiermedizin studiert, praktiziert aber nicht. Er schaute sich die Röntgenaufnahme an, untersuchte den Hund und meinte, erst mal nicht operieren. Da es mir aber das Herz brach, wenn ich sah, wie behindert Nikki war, kein Rennen, kein Klettern, kein Kongspielen mehr, und meine Freundin, deren Mann TA ist, mir ans Herz legte, bei einem Kreuzbandriss nichts zu verzögern, suchte ich nach einem Arzt, der sich darauf verstand. Eine große renommierte Klinik, die mir alle empfahlen, kam für mich nicht infrage. Schließlich fand ich mithilfe des Mannes meiner Freundin einen Fachmann in Köln.
Der schaute sich den Hund ganz genau an, zog ihm die Beine aus dem Leib, und er sagte: Am Knie ist nichts! An OP nicht zu denken. Er reagiert im Lendenwirbelbereich, das kann man aber auf dem Röntgenbild nicht sehen. Die Wolkung im Knie störte ihn gar nicht, auch nicht die Ablagerungen im Handgelenk, denn der Hund wird dadurch nicht behindert. Nicht sehen kann man im Röntgenbild, ob evtl. ein Bandscheibenvorfall vorläge. Man müsste jetzt erst mal mit konventionellen Mitteln sehen, wie er reagiert, Rymadyl oder Metacam. Aber das könne auch mein TA vor Ort. Diese 30 Euro habe ich gerne und frohen Herzens bezahlt. Nachdem nun die Diagnose Kreuzbandriss vom Tisch war, machte ich einen Termin bei unserem Giropraktiker. Diagnose Ischias. Nikki bekam ein paar Spritzen zur Muskellockerung direkt rund um die Lendenwirbelsäule, das Rückgrat wurde gerade gerückt, das Becken eingerenkt, oder was immer er auch gemacht hat, es sah jedenfalls so aus. Nik war es unangenehm, aber man merkte, wie er immer ruhiger wurde, also der direkte Schmerz nachließ. Er lief dann schon bedeutend besser aus der Praxis. Empfehlung Arnika D30 und Traumeel. Weiterhin gebe ich Oxazen zum Aufbau von Knochen und Gewebe. Das waren dann nochmal 30 Euro – und mein Hund ist OK.
Wäre ich nicht so zögerlich, was Operationen anbelangt, hätte mein Hund jetzt neue Kreuzbänder und befände sich in einer langwierigen Reha!!! Jetzt ist viel Bewegung angesagt, wir können das Absprechen angehen und hoffen, dass es so gut ist, wenn auch noch ein oder zwei Besuche beim Giropraktiker anstehen könnten.

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