Collies sind sensible Hunde, die auf jede Gefühlsregung reagieren. Ihre Unterordnungsbereitschaft und gewisse Unterwürfigkeit beruht auf ihrer ursprünglichen Aufgabe. Der schottische Hütehund arbeitet eng mit dem Schäfer zusammen und gehorcht auf Fingerzeig oder Pfiff selbst auf weite Entfernung hin zuverlässig. Entzöge er sich auch nur für Sekunden dem Einwirkungsbereich des Schäfers, wäre er als Hütehund unbrauchbar. Collies benötigen deshalb dringend eine liebevolle, aber konsequente Führung. Ich bin sicher, dass manch unsicherer und nervöser Collie einfach darunter leidet, dass ihm Aufgaben und ein Rudelführer fehlen.

Kommt ein Junghund in die ab ca. fünf Monaten übliche Vorsichtsphase, nimmt man am besten keine Notiz. Beruhigen Sie ihn niemals mit zärtlichen Worten, er fühlt sich nur bestätigt. Je mehr Aufhebens Sie von einer Situation machen, desto furchteinflössender ist sie für den Hund. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und meistern unbekümmert für den Hund bedrohlich wirkende Situationen. Fordern Sie jedoch niemals absichtlich solche Anlässe heraus, um ihn daran zu gewöhnen. Man erreicht genau das Gegenteil. Angst ist unangenehm, wie wir alle wissen. Er prägt sich ein Ereignis, das einmal dieses schreckliche Angstgefühl auslöste, ein und wird es sein Leben lang meiden wollen. Ist der Hund von seiner Veranlagung her in Ordnung, geht diese Vorsichtsphase ohne bleibende Folgen vorüber.
Unterstützt wird die Problematik dadurch, dass sich der Collie in aller Regel nahtlos in den Familienalltag einfügt und sehr schnell lernt, so dass man keinen Anlass für Erziehungsmaßnahmen sieht. Aber die Erziehung schenkt dem Hund seine lebensnotwendige Ordnung und damit Sicherheit.
Das ist mit dem Berufsleben des Menschen zu vergleichen. Wer Verantwortung tragen muss, der er sich nicht gewachsen fühlt, ist unglücklich und wird krank. Wer Karriere machen möchte, ist unzufrieden mit einer untergeordneten Stellung und versucht alles, um weiterzukommen. Jeder am richtigen Platz leistet bei guter Laune sein Bestes und fühlt sich wohl. Das zu erreichen ist das Geheimnis erfolgreicher Führungskräfte.
Beim Hund ist es nicht anders. Überträgt man ihm die Verantwortung eines Rudelführers, der er sich nicht gewachsen fühlt, leidet er. Gibt man ihm Aufgaben, die er mit Freude erfüllen kann und er dafür gelobt wird, ist er glücklich. Dem dominanten Hund muss man beweisen, als Chef der bessere zu sein. Er wird’s akzeptieren, auch wenn er diese Tatsache immer wieder antestet.
Dazu muss man sich vor Augen führen, dass jeder Hund – auch der Collie – tief in seinem Inneren noch ein Urhund ist, dessen Überleben von einem gut funktionierenden Rudel abhängt. Ist kein guter Führer da, der die Regeln beherrscht, muss er um des Überlebens willen für eine Rudelführung sorgen. Fühlt er sich damit überfordert, oder seine Rudelmitglieder verstehen ihn nicht, leidet er. Das nennt man dann verhaltensgestört. Tun seine zweibeinigen Rudelgenossen, was er will, ist ihm das auch recht. Nur für den Zweibeiner oft ungelegen. Trotzdem kommt es vor, weil sich der Collie in der Regel ohne Aggression und Beißen durchsetzt. Aggressives Verhalten war der Rasse immer fremd und darf unter keinen Umständen geduldet werden. Lernt ein dominanter Hund allerdings, dass alle stramm stehen, so bald er die Lefzen hebt – warum sollte er dieses Mittel nicht einsetzen?
Rudelführung ist, wenn man sich ein wenig mit Hundeverhalten auseinandersetzt, beim Collie-Junghund ganz leicht zu erreichen.
Zunächst muss sich der junge Hund jederzeit ohne zu murren auf den Rücken legen, sich überall bürsten und anfassen lassen. Beginnt er im Flegelalter sich aufzulehnen oder gar zu schnappen, dürfen Sie sich keinesfalls erschrecken, zurückweichen, ihm nachgeben und künftig solche Situationen vermeiden. Das beabsichtigt er nämlich. Meist genügt ein ernstgemeintes, bedrohliches, tiefes “NO!” ihm die Situation klar zu machen. Härteres Eingreifen sollte  nur dann erfolgen, wenn sich der Hund wirklich gegen Sie auflehnt. Niemals Abstrafen als Korrektur beim Einüben von Gehorsamsregeln.  Das versteht er dann nicht und verliert sein Grundvertrauen zu Ihnen. Ein Hund gehorcht viel besser einem anerkannten Boss und kaum jemandem, dem er sich überlegen fühlt.
Es gibt Menschen, die automatisch Autorität ausstrahlen – Rudelführernaturen und solche, die es lernen müssen, weil sie selbst eher zur Unterordnung neigen und Auseinandersetzungen lieber meiden. Ein Hund gehorcht nie allen Familienmitgliedern gleich gut: Er weiß genau, wer in welcher Reihenfolge das Sagen hat! Nutzen Sie die hervorragende Literatur über Hundeverhalten und Erziehung. 
Gehorsamsübungen sind  unerlässlich für ein angenehmes Zusammenleben und u.U. lebensrettend für den Hund. Der Collie geht in der Rolle des mitarbeitenden Gefährten auf, genießt Lob und ist immer bestrebt, alles gut zu machen.

Gehorsamsübungen
Man beginnt mit dem kleinen Welpen, sobald er sich heimisch fühlt. Je jünger der Welpe, desto kürzer die Übungszeit, anfangs nur ein paar Minuten. Üben Sie vor dem Füttern, wenn der Welpe hellwach und an Leckerbissen interessiert ist. Gelingt es Ihnen nicht, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, brechen Sie ohne Lob und Belohnung ab. Er wird schnell begreifen, dass es sich lohnt, Herrchen oder Frauchen einen Gefallen zu tun.
Üben Sie nur bei bester Laune und an einem ungestörten Platz in der Wohnung. Nach jeder Übung erfolgt ausgiebiges Spiel zur Entspannung. Erwarten Sie nicht, dass der Welpe das Gelernte lange behält, üben Sie daher jeden Tag kurz und öfter. Bis zum 4. Monat zeigen wir dem Welpen, was wir von ihm wollen. Verknüpfen Hör-und Sichtzeichen mit erwünschten Aktionen. Auf Kommando verlangen kann und soll man in diesem Alter noch nichts. Beim älteren Hund können die Übungszeiten länger dauern, und man überprüft, ob er auf Hör-oder Sichtzeichen reagiert.
Beenden Sie jedes Training immer mit einer gelungenen Übung. Niemals im Frust aufhören, wenn er die nächste Übung freudig angehen soll! Klappt eine Übung gar nicht, machen Sie eine, die er sicher beherrscht und loben und belohnen. Sie bestimmen, wann Schluss ist, niemals der Hund!
Suchen Sie sich ein Wort, mit dem Sie die Übung beenden, bzw. den Hund freigeben. Z.B. „fertig“.

„Aus!“
ist eine lebenswichtige Übung, falls der Hund etwas aufnimmt, das möglicherweise schädlich ist. Beschäftigt sich der Welpe mit einem Gegenstand, sagen Sie „Aus!“ und halten die Hand hin, damit er ihn abgibt. Das tut er natürlich nicht. Nehmen Sie den Gegenstand unbeirrt aus seinem Fang, auch wenn er sich wehrt und sagen grimmig „Nein!“ Hat er ihn ausgelassen, wird er tüchtig gelobt, belohnt und bekommt ihn wieder oder stattdessen einen ganz besonderen Leckerbissen. Üben Sie dies mit der Futterschüssel, achten Sie darauf, dass er jedem Familienmitglied, auch den Kindern, alles ohne zu murren abtritt! Was die Kinder anbetrifft, dürfen sie niemals ohne Ihre Aufsicht an Futterschüssel oder Dinge des Hundes herangehen. Nimmt er im Freien etwas auf, rasch und notfalls mit Gewalt aus dem Fang nehmen. Immer einen Leckerbissen zur Belohnung parat haben!

„Komm, Hier!“
Rufen Sie den Welpen einmal mit Namen (macht ihn aufmerksam) und „Hier!“, wenn er Ihnen sowieso entgegenschaut, z.B. mit der Futterschüssel oder einem Spielzeug in der Hand. Gehen Sie in die Hocke und locken ihn heran. Kommt er, wird er überschwänglich gelobt und mit Spiel oder Leckerbissen belohnt. Niemals die Geduld verlieren, niemals schimpfen, wenn er sich Zeit ließ. Kommen ist dann eine unangenehme Erfahrung, und all Ihre Arbeit war umsonst. Kennt er das Kommando „Hier!“, rufen Sie ihn, wenn er beschäftigt ist. Loben und Belohnen nie vergessen, egal wie spät er kommt. Abgesehen von erzieherischen Maßnahmen sollten Sie den Hund nur rufen, wenn es einen Grund dafür gibt – z.B. einen Leckerbissen. Soll der Hund am Ende eines Spaziergangs angeleint werden, rufen Sie ihn heran, spielen mit ihm. Befindet er sich in greifbarer Nähe, befestigen Sie unauffällig die Leine am Halsband, damit der Hund das Anleinen nicht als Strafe für das Herankommen betrachtet und künftig nur noch mit Mühe dazu zu bringen ist herzukommen, wenn der Heimweg angetreten wird.
Beim älteren Hund, der sich durchzusetzen versucht, müssen Sie energischer werden. Am besten so lange an langer Leine üben, bis es zuverlässig klappt. Von der Leine lassen Sie den Hund nur, wenn er sicher auf „Hier!“ hört.

„Bei Fuss!“
Den kleinen Welpen lockt man mit Leckerbissen an der linken Seite dicht an sich heran und sagt langsam „Fuuuß“. Ziel ist es ihm zu vermitteln, das Hörzeichen damit zu verbinden, dicht neben uns herzugehen, und zwar freudig und erwartungsvoll. Dies übt man in der Wohnung immer mal zwischendurch in winzigen Schrittsequenzen und belohnt mit Leckerchen. Auch später soll die „Fußarbeit“ eine freudige Sache für beide sein.

Leinengewöhnung
Auch das beginnt in der Wohnung unter unserer Aufsicht, wo wir die Leine zunächst mitschleifen lassen. Dann nehmen Sie sie auf, locken ihn mit Bällchen oder Leckerchen in die gewünschte Richtung und belohnen ihn. Leinenbeißen und Zerren darf nie geduldet werden. Die Leine heftig aus dem Fang ziehen und „Nein!“.
Geht der junge Hund freudig mit, soll er an der linken Seite, Schulter in Kniehöhe oder weiter zurück jeder Schrittgeschwindigkeit folgen. Die Leine halten Sie in der rechten Hand, die linke bleibt frei zum Loben. Plötzlicher Richtungswechsel erhöht die Aufmerksamkeit. Bleibt er zurück, springt zur Seite, lockt man ihn an die richtige Stelle, „Fuß!“ und tüchtig loben und belohnen. Wichtig ist, dass sich der Welpe zunächst in der Wohnung, dann im Garten, diese Übung sicher einprägt, ehe Sie auf die Straße gehen und der Hund u.U. unangenehme Erfahrungen macht.
Ist ihm „Bei Fuß!“ in Fleisch und Blut übergegangen, kann man an einem ungestörten Platz mit dem Kommando „Fuß!“ die Leine lösen. Klopfen Sie an Ihr Knie, locken ihn mit Leckerbissen, damit er bei Ihnen bleibt. Hat er es gut gemacht, sitzen lassen und ihn mit den Worten „Lauf!“ zu einer Toberunde entlassen. Will er sich nicht fügen, bleibt er an der Leine. Später übt man Bei Fuß an der Leine an belebten Plätzen. Niemals den Hund im Straßenverkehr von der Leine lassen. Auch wenn er noch so gut gehorcht ist ein Hund nie 100% zuverlässig!

„Sitz!“
Führen Sie einen Leckerbissen über den Kopf nach hinten, der Welpe setzt sich automatisch, in diesem Moment „Sitz“ sagen. Ein Momentchen sitzen lassen, Leckerchen geben und freigeben.

„Platz!“ oder „Down“ oder „Legen“
Üben Sie dieses wichtige Kommando mit dem müden Hund in der Wohnung. Aus dem „Sitz!“ heraus locken Sie ihn mit einem Leckerchen oder Spielzeug, das Sie auf dem Boden unter der Hand verstecken, in die Platzlage – liegt er „Plaaatz“, belohnen. So lange im ungestörten Umfeld üben, bis das Kommando sitzt. Platz kann lebensrettend sein, wenn Sie den Hund beim Spielen in weiterer Entfernung sekundenschnell stoppen müssen, z.B. wenn er droht, vor ein Auto zu laufen. Deshalb muss die Übung konsequent durchgesetzt und ständig geübt werden. Auch auf die Entfernung hin. Da viele Hunde Platz und Sitz nicht gut auseinander halten können, verwenden Sie „Down“ oder „Legen“. “Bleib” zu sagen ist unnötig, denn ein Hund hat grundsätzlich so lange in der gewünschten Haltung zu verharren, bis wir ihn daraus entlassen.

Hochspringen
Springt der Hund bei der Begrüßung hoch, drehen Sie sich einfach ohne von ihm Notiz zu nehmen ab. Begrüßen Sie ihn erst, wenn er sitzt. Für einen Hund, der Sitz oder Platz Bleib beherrscht, kein Problem. Kommt jemand, wird zunächst der Hund abgelegt, der Besuch eingelassen, der Hund darf ihn dann auf Ihre Anweisung hin in der Wohnung begrüßen.

Apportieren
Macht dem Hund Spaß und ist eine gute Unterordnungsübung. Fordern Sie den Hund zum Spielen auf, werfen einen Ball oder ein Bringholz (keine morschen Stöcke – sie können brechen und den Rachenraum verletzen!) mit dem Hörzeichen „Hol’s!“ Bestehen Sie darauf, dass er es zurückbringt. Tut er es nicht, heben Sie es auf und stecken es ein. Aus das Spiel! Bringt er den Ball oder das Holz, muss er es in Ihre Hände abgeben. Spuckt er es Ihnen vor die Füße, einstecken – aus das Spiel. Niemals darf Ihnen der Hund die Beute abjagen, das erlaubt in guter Chef nicht! Der spielfreudige Hund lernt schnell, dass nur ordnungsgemäßes Abliefern mit weiterem Werfen belohnt wird.

Erziehung bedeutet, ein Hundeleben lang die Mensch-Hund-Beziehung zu festigen. Mit einem Ausbildungskurs ist der Fall nicht erledigt. Man kann keinen Hund von einem Fremden erziehen lassen und erwarten, dass er uns dann gehorcht! Eine Übung aus dem FF zu können und sie auf Anforderung durchzuführen sind zwei ganz verschiedene Schuh! Deshalb müssen alle Gehorsamsübungen in den Tagesablauf einfließen. Beim Essen z.B. erledigt sich das Betteln, wenn der Hund so lange eine Platzübung macht. Vor dem Ausgehen heißt es „Sitz!“, Mantel und Schuhe anziehen, Hund anleinen. Zu Beginn des Spaziergangs werden alle Übungen kurz durchgegangen, „Sitz und Platz!“ mit Abholen und Abrufen, „Bei Fuß!“ in allen Gangarten mit und ohne Leine. Belohnung ist das freie Toben nach dem Hörzeichen „Lauf!“

Die Hörzeichen
Können Sie, wenn Sie keine Wettbewerbe und Prüfungen mitmachen wollen, frei wählen. Aber Sie müssen sich deutlich unterscheiden und Sie dabei bleiben, um den Hund nicht zu verwirren. Wollen Sie Hundesport betreiben, sollten Sie von Anfang an die vorgegebenen Kommandos und Übungsabläufe einprägen, da einmal Gelerntes nur noch schwer zu verändern ist.

Alleinbleiben
Nichts ist unangenehmer, als aus Protest zernagte Möbel, Hundehäufchen oder ob des Heulens entnervte Nachbarn bei der Rückkehr vorzufinden. Da jeder Hund einmal stundenweise alleine bleiben muss, beginnt das Training schon in den ersten Tagen im neuen Heim.
Am besten fangen Sie nach einem Spaziergang mit dem müden Hund an. Sie bringen ihn auf seinen Schlafplatz, reichen eine Kaustange, gehen ohne Aufheben hinaus und schließen die Tür. Bleibt er ruhig, nach ein paar Minuten zurückkommen, tüchtig loben. Allmählich Zeit ausdehnen. Kratzt, weint oder schimpft er, eine Sekunde abwarten, in der er sich ruhig verhält, hineingehen und belohnen. Kommen Sie, wenn er Krach macht, hatte sein Gezeter Erfolg, auch dann, wenn man schimpft. Hauptsache er hat es geschafft, wieder bei Ihnen zu sein! Klappt es, so lange Sie in der Wohnung sind, gehen Sie hinaus und klappen die Wohnungstür zu. Später verlassen Sie das Haus. Bitten Sie Nachbarn um Mithilfe, denn der Hund hört genau, ob Sie nur vor der Tür stehen bleiben oder wirklich hinausgehen! Tatsächlich gibt es Hunde, die extrem unter Trennungsangst leiden und richtig Streß haben und bei denen alle Versuche fehl schlagen, sie an ein entspanntes Alleinbleiben zu gewöhnen! Nach meiner Erfahrung ist es wichtig, dass der Welpe nicht immer mitlaufen kann, Türen geschlossen bleiben usw.

Spaziergang und Begegnungen mit anderen Hunden
Frei laufen muss ein Hund, weil seine Gangart der unseren nicht entspricht – seine normale Fortbewegungsart ist der Trab. Es strengt Muskeln und Sehnen an, wenn er sich anpassen muss. Apportierspiele, Versteckspielen und mit anderen Hunden toben sind wesentliche Bestandteile des Hundespaziergangs. Voraussetzung ist ein zuverlässig gehorchender Hund! Begegnen Ihnen fremde Hunde, rufen Sie Ihren Hund heran und erkundigen sich beim anderen Hundehalter, ob sein Hund friedlich im Umgang mit Artgenossen ist und geben dann Gelegenheit, Freundschaft zu schließen und ein wenig zu spielen. Erwachsene Hunde spielen in der Regel nicht mit jedem “dahergelaufenen” Fremden. So etwas wie generellen Welpenschutz gibt es nicht, Rüden und Hündinnen kommen meistens miteinander aus, auch wenn die vom Rüden bedrängte Lady scheinbar gefährlich in die Luft schnappt, um ihn zu vertreiben. Rüden pflegen auf neutralem Boden ein Begrüßungsritual, das nur sehr selten bei verhaltensnormalen Hunden zu einer ernsthaften Rauferei ausartet. Aber immer wachsam sein, nicht schwätzen, denn schon bei den ersten Anzeichen einer sich anbahnenen Auseindersetzung, die oft nach scheinbar friedlichem Beschnuppern erfolgt, einfach rasch weitergehen und nicht warten, bis die Kommunikation der Hunde in Aggression umschlägt.

Anders bei der Revierverteidigung territorial veranlagter Hunde. Hier kommt es auch zwischen Rüden und Hündinnen und gegenüber Welpen zu aggressivem Verhalten ohne Ritual! Oft kommt es erst dazu, wenn ein verängstigter Hundebesitzer eingreift. Kontakte mit Artgenossen sind für ein gesundes Sozialverhalten unerlässlich, andernfalls wird Ihr Hund verhaltensgestört, ängstlich oder zum Raufer.
Praktisch ist es, sich gelegentlich mit Hundebesitzern aus der Nachbarschaft zu verabreden. Es darf nicht zur Regel werden, dass man die Hunde toben lässt und selbst gemütlich auf der nächsten Bank ein Schwätzchen hält. Wichtigster Spielpartner und Bezugsperson muss immer der Mensch sein. Die intensive Beschäftigung mit dem Hund beim Spaziergang gehört zu den schönsten Erfahrungen der Hundehaltung und festigt die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Selbstverständlich dulden Sie niemals, dass Ihr Hund fremde Menschen belästigt. Um die Hinterlassenschaften von anderer Leute Grundstücke oder mitten auf Wegen wegräumen zu können, hat man stets Plastiktütchen einstecken.
In der Regel neigt ein gut erzogener Collie nicht zum Losziehen auf eigene Faust und Wildern. Es macht deshalb viel Freude, mit ihm die Natur zu erkunden. Aber man darf nie vergessen – Hüten ist Jagen! Der Ausspruch „Hütehunde jagen nicht“ ist purer Unsinn – nur bei guter Bindung an ihre Menschen jagen sie nicht auf eigene Faust!

Radfahren
Man beginnt frühestens mit dem einjährigen Hund nach einer ärztlichen Überprüfung von Herz und Kreislauf. Der Hund geht rechts. Zunächst schiebt man das Rad zwischen sich und dem Hund, bis er sich daran gewöhnt hat. Läuft er vor das Rad, fahren Sie ihn sanft an, damit er merkt, dass er das keinesfalls tun darf. Klappt das gut, steigen Sie auf, und mit dem Hörzeichen „Rad!“ (Fuß bedeutet linke Seite!) folgt der Hund an locker durchhängender Leine. Üben Sie an einsamen Stellen und steigen vorsichtshalber ab, wenn Menschen und Hunde auftauchen, und lenken den Hund ab. Schnell wird er lernen, ruhig neben dem Rad zu laufen. Wegen Sturzgefahr die Leine niemals am Lenker befestigen.
Vor der Radtour muss sich der Hund kurz austoben und lösen. Beginnen Sie mit kurzen Touren, bis sich Muskeln, Sehnen und Pfoten an die neue Beanspruchung gewöhnt haben. Beim gut trainierten Hund sind 10 oder gar 20 km ohne Ermüdungserscheinungen möglich. Der Hund muss im ausgestreckten Trab folgen. Er darf keine längeren Strecken galoppieren, denn erzwungenes Rennen schadet Herz und Knochen. Vergessen sie Schnüffel-, Löse- und Trinkpausen nicht, Sie müssen ja keine Rekorde brechen. Wechseln Sie öfter die Route (auch bei Spaziergängen), damit der Hund neue und belebende Eindrücke gewinnen kann. Glauben Sie mir, Ihr Hund wird ein begeisterter Radläufer werden, was seiner und Ihrer Gesundheit bestens bekommt! Bei heißem Wetter in den kühlen Morgen- und Abendstunden fahren. Im Herbst abtrainieren, im Frühjahr wieder mehr, wenn im Winter nicht gefahren wird. Immer eine kleine Schale und eine Flasche Wasser mitnehmen, damit der Hund trinken kann.

Hund und Auto
Ein Hund, der im Auto sabbert oder erbricht, ist eine echte Belastung. Deshalb muss das Auto vom ersten Tage an für den Hund mit einem angenehmen Erlebnis verbunden sein. Abgesehen evtl. vom Abholen (schon eine wichtige Erfahrung!) übt man auf kurzen Strecken, vor dem Füttern, die mit einem Spaziergang, beim Metzger, Abholen der Kinder von der Schule oder sonst einem freudigen Ereignis enden. Je kürzer die Strecke, desto besser! Und wenn die Spielwiese um die Ecke liegt, fahren Sie hin!
Richten Sie sich in jedem Fall so ein, dass Erbrochenes leicht entfernt werden kann und kein Stress aufkommt. Nützen alle Bemühungen nicht und der Hund erbricht, hilft der Tierarzt mit Reisemedikamenten.
Einige Regeln: Der junge Hund wird ins Auto und heraus gehoben. Erstens soll er nicht springen, und zweitens niemals ohne Erlaubnis das Auto verlassen, um sich nicht zu gefährden. Der Hund reist auf dem Rücksitz, am besten angeschnallt im Geschirr, oder auf der Ladefläche des Kombis. Personenraum mit Netz oder Gitter abtrennen. Während der Fahrt für Frischluft sorgen, den Hund aber nicht aus dem offenen Fenster schauen lassen. Bindehautentzündung! Lassen Sie den Hund möglichst nie im Auto, da es auch im Schatten sehr heiß werden kann. Den Lauf der Sonne vor berechnen, Fenster spaltbreit offen lassen (ein eingeklemmtes Gitter gewährt Luftzufuhr und verhindert hineinfassen), da Hunde sehr schnell einen Hitzschlag bekommen. Vergessen Sie nicht die Diebstahlgefahr – auch Hunde werden gestohlen!