50.000 Dollar für den Sieger

Ich habe mir das  www.eukanuba.co.uk/live-streaming angeschaut. Höhepunkt schien mir aber weniger das Küren des Schönsten Hund der Welt sondern der Gewinn von 50.000 Dollar für den Best in Show der AKC National zu sein. Ich weiß nicht, ob ähnliche Preise auch auf anderen Shows winken, aber sollte es tatsächlich um so viel Geld gehen, versteht man, warum diesen Wettbewerben so viel Bedeutung beigemessen wird und auch professionelle Handler finanziert werden können. Ich war ziemlich enttäuscht. Schaue ich mir doch die Crufts Gruppenwettbewerbe mit großer Freude und Interesse an, weil ich wirklich Rassehunde studieren kann, fand ich dies hier ziemlich ätzend. Einmal wurden alle Hunde gleichermaßen professionell vorgeführt, die gleichen Kostümchen, knielange, enge Röcke, Ballerinaschühchen, nur die Farben unterschieden sich. Die gleiche Art zu gehen und die Leine zu halten. Die Hunde werden an den Lefzen gegrabscht, dürfen den Kopf nicht rühren, die Leine seitlich am Kopf festgemacht, so dass die Kopfhaltung in der Gangwerksprobe unnatürlich wirkt, aber es muss ja einen Sinn haben… die langen Ohren werden weggeklappt, wenn der Richter den Hund abtastet, die Hunde lassen das alles über sich ergehen und traben im Einheitschritt mit ihren full speed loslaufenden Handlern davon. Was mich auf der Crufts begeisterte ließ mich hier vollkommen kalt. Da war kein Leben mehr… Und die abgeschnittenen Ohren und Schwänze, das geht ja gar nicht mehr… amputierte Boxer und Dobermänner, schrecklich. Wie schnell man sich gewöhnt… Ich finde, unsere Boxer und Dobermänner wirken viel kraftvoller mit Ohren und Rute, oder vielleicht sind die es auch.

Einen wunderschönen Kurzhaarcollie konnte ich sehen, der platziert wurde, der Langhaar ging auch hier unter. Namen wurden leider keine genannt.

Schrecklich aber der absolute Typverlust zugunsten der tadellose Präsentation, der weltbeste Afghane aus Kanada hatte nicht das, was ich unter einem schönen, eleganten Afghanenkopf verstehe, der PON unterschied sich vom Bearded Collie nur durch den fehlenden Schwanz, der Tibet Terrier, eigentlich ein zottelig-uriger Hund floß daher mit dem übertriebenen Haarkleid eines US-Afghanen. Alle langhaarigen Hunde waren kunstvoll frisiert und beschnitten, der Irish Red Setter verlor dadurch vollkommen seine Eleganz. Krönung war der Shih Tzu, dem man anstatt das Chrysanthemenhafte seines Ausdrucks zu betonen, eine Toupierfrisur verpasst hatte, die einfach nur grotesk war. Trauriger Höhepunkt war der Pekingese, der so breit war wie lang und der so stark hechelte, dass ich glaubte, er falle jeden Moment um. Ganz schnell hatte ihn auch sein Handler unter den Arm geklemmt, als er fertig war. Im wahrsten Sinne des Wortes… Begeisterung erregte bei den Kommentatoren die englische Bulldogge, die zwar gehen konnte, aber als einzige Rasse von seiner Handlerin im Schritt vorgeführt wurde, alsp sie ging, der Hund trabte so gut er konnte. Offenbar war man Schlimmeres gewohnt. Zum Glück hat sich keiner der Richter bei den Platzierungen an diesen Extremen vergriffen.

Nee, eine Augenweide war das nicht. Fragen sich die Züchter nicht, wer sowas will??? Und wundern sich dann über die zurückgehenden Eintragungsziffern???

Gut, bei uns könnte man noch das eine oder andere lernen, um die Hunde vorteilhafter darzustellen, aber derartige Manipulation, um irgendwelche Laufpuppen durch irgendwelche Ringe zu schicken, das kann es ganz bestimmt nicht sein.

Wer hat es noch gesehen? Ihre Meinung würde mich interessieren. Übrigens wird Eukanuba die Übertragung wieder ins Netz stellen. Sollten Sie es versäumt haben.

 

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