Mobility-Seminar

Mobility – Breitensport für den Hund

Als ich anfing mit Hunden zu arbeiten gab es nur den Schutzhundsport, dann im süddeutschen Raum den Turniersport und schließlich konnte ich Hans Günter Hertrich dafür gewinnen sich Agility, das ich aus England kannte, anzusehen. Was daraus wurde ist bekannt. Aus dem Spaß einst für die Pausen auf Reitturnieren entdeckt wurde ein todernster Leistungssport. Ebenso wie Obedience. Alles ist reglementiert, BH-Prüfung erforderlich, Vereinszugehörigkeit sowieso. Das mag für viele Hundefreunde ein befriedigendes Hobby sein, aber für viele eben nicht machbar. Es fehlt im Hundesport meiner Meinung nach am Breitensport, an dem jeder mitmachen kann. Bisher gibt es einige Privatinitiativen, aber die Schweiz ist uns da weit voraus. Hier gibt es viele Dinge, die man mit dem Hund tun kann, ohne in einen Wettbewerb zu treten. So ganz langsam sickert das Mobility über die Grenze zu uns herüber. Im Internet findet man schon einige Hundeschulen, die es anbieten.

Ziel: im Handwagen 30 m ziehen lassen

 

Ein Sport für alle

Mobility – Beweglichkeit – ist gedacht für alle Hunde und Menschen. Eine Leserin der Collie Revue führt als Blinde ihren Führhund über den Parcours! Es geht nicht um Schnelligkeit, sondern darum 18 Hindernisse zu überwinden. Pro Hindernis hat man eine Minute Zeit, um es korrekt zu nehmen, und löst man 12 Aufgaben erfolgreich hat man bestanden. Schafft man das auf fünf Veranstaltungen, bekommt der Hundeführer eine Plakette. Ein kleiner Anreiz muss schon sein.

 

Mobility ist in der Schweiz sehr beliebt, deshalb war ich neugierig und nahm an dem Mobility Seminar der Hundeschule TAVA in Feilbingert unter der Leitung von Heike Vetter teil.

Sport mit Hindernissen

Der Hund soll die Grundregeln im Gehorsam kennen und mit seinem Menschen arbeiten, aber eine Begleithundeprüfung braucht er nicht. Ist man sich seiner Sache nicht sicher, kann der Hund auch angeleint bleiben. Die Hindernisse sind zum Teil dem Agility nachempfunden, aber manche Aufgaben erfordern eine echte Vertrauensbasis zwischen Hund und Mensch, Selbstvertrauen und gute Nerven – von beiden…

Schwierig - auf das gestoppte Wackelbrett locken

 

Die 18 Hindernisse:

 

1,20 m Schrägwand

max. 50 cm Hochsprung

Slalom mit 6 im Abstand von 60 cm platzierten Stangen

Tisch zum 30 Sekunden Verweilen

Leiterwagen, in dem sich der Hund 30 m ziehen lassen muss

Tunnel

Voraussenden auf Podest mit 10 Sekunden Verweildauer

Ablage im Platz und Hundeführer spannt einen Schirm auf

frei schwebende Hundeschaukel 50 x 100 cm auf der der Hund 30 Sekunden verharren muss

Schlupfsack

Fassbrücke, zwei Fässer (200 l), die max. 10 cm hin und her rollen, darüber ein Brett, auf dem der Hund bleiben muss.

Wellblech, das der Hund begehen muss

einen beliebigen Gegenstand 30 m weit im Fang tragen

Reifensprung

50 cm hoher Laufsteg

Bändertisch, der Hund muss durch frei schwebende Bänder drunter her

angebunden eine Minute lang ruhig warten

10 Theoriefragen, von denen 8 beantwortet werden müssen

Details siehe: http://www.tkamo.ch/mobility/de/pdf/mobility-reglement-010707-d.pdf

Ein Regelwerk für Deutschland ist in Arbeit. Es würde mich freuen, wenn sich dieser Sport etablieren könnte und offen bliebe für alle, die etwas auch mit dem älteren Hund tun wollen, ohne sich sportlichem Stress aussetzen zu müssen.

Dann ohne Leine schicken!

Sidi Suppiii

Sidi ist nun mal gerade 11 Monate alt und wieder zeigte er sich von seiner besten Seite. Das sah zunächst nicht danach aus, als er die Ziegen der Hundeschule in den Pferch zurücktrieb (bzw. sie sich dort in Sicherheit brachten….). Doch während die anderen Hunde an die Aufgaben herangeführt wurden, sah er aufmerksam zu. Und da Frauchen ja nicht ganz neu ist hielt sie sich dezent zurück, überzeugt davon, dass ihr Hündchen sehr genau aufpasste, um es dann besser zu machen. Er machte alles fein mit, bis auf die letzte Übung: Anbinden, Frauchen eine Minute außer Sicht. Hm. Das ging zu weit. Das hat er von Nik geerbt, er schrie zwar nicht herum, aber fiepte…

Und dann war da am zweiten Tag die optimale Ablenkung. Auf der anderen Platzseite hatte er einen großen Haufen Spielsachen entdeckt für die Übung “Tragen”. Er konnte sich gar nicht beruhigen, schlug beim Männchen machen einen Salto rückwärts. Und als er endlich, endlich, endlich dran war suchte er sich zielstrebig das Stofftier von genau der gleichen Farbe wie sein Mäntelchen, das Oma Christa von der Crufts mitgebracht hatte. Applaus! Das Tragen war denn auch mehr ihn mit Macht an der Leine von einer großen Triumpfrunde abhalten…

Und dann waren da die Mäuse! Wühlmäuse bedrohen den schönen Rasen, solarbetriebene “Ticker” im Boden sollen Abhilfe schaffen. Praktisch vertreiben sie eher die

 

Und dann noch Sitz und warten!

Hundesportler vom Platz als die Mäuse, denn Sidi zerrte mich plötzlich zu einem graubraunen Flecken im Gras. Dieser erwies sich als ein Häufchen Wühlmausbabys, die einfach so in der Sonne lagen. Sidi feierte Feste… und ein Mäuschen entkam dann auch nicht rechtzeitig ins Loch. Ich fürchte, man hält mich für total verroht, weil ich nicht schreiend eingegriffen habe sondern mir doch etwas Zeit gelassen hatte, wohl übermächtigt vom Wunsch, Sidi würde zu Hause mal seiner Jagdleidenschaft frönen. Essen tut er die Mäuse immer noch nicht, heute hat er eine tot gefundene Maus mitgenommen, um sie zu bestatten.

Ansonsten war es ein wundervolles Wochenende mit viel Spaß, netten Leuten und Hunden. Vielen Dank Andrea, Thomas, Heike und den Helfern.

Wer sich für ein solches Seminar interessieren sollte, wir planen eines Ende September und vielleicht hätte der eine oder andere Whippet ja auch mal Lust aufs Wackelbrett zu steigen oder sich im Wägelchen ziehen zu lassen?? Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch Mäuse…

Um die Hundeschule herum kann man fantastisch spazieren gehen und das Gelände bietet eingezäunten Platz für nicht ganz wildsichere Whippen… der schöne weiße Saluki Waheed würde sich sicher auch freuen!

www.hundeschuletava.de

 

An der Leine über das Wellblech

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und dann ohne Leine flott rüber - ohne den Boden zu berühren!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sitz und bleib auf der wackligen Fassbrücke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was macht man nicht alles...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch den Reifen kein Problem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Laufsteg mit Platz, das bedarf einiger Überredungskunst... nein, der Diener reicht nicht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich meine wirklich Platz!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Na, geht doch!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und sogar mit Abstand warten!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

fertig, runter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

durch die wehenden Flatterbänder unter dem Tisch durch, na und?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf die Fotos vom ersten Tag freuen wir uns noch, danke Chris für diese herrlichen Schnappschüsse!

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