Perfekte Hundeschule

Missstimmung im Hause Krämer. Sidi stürzt sich häufig unvermittelt auf den Kleinen, ohne ihn mit den Zähnen zu berühren, aber er rollt ihn grob herum und je mehr der Kleine auf dem Rücken zappelt und schreit (von einer stillen, ehrfurchtsvollen Unterwerfung kann man nicht direkt reden) desto wilder wird er, überhaupt nicht mehr ansprechbar. Mein Mann kann das nicht ab und es gibt immer Krach darüber, wann der Zeitpunkt des Unterbrechens gekommen ist. Ich tue mich da sehr schwer und jeder sagt etwas anderes. Sidi ist nicht der Typ zum Erziehen vom Wesen her und in der Pubertät fehlt ihm dazu sicher auch die Reife und Kedi wiederum gehört zu der Sorte “man kann es ja mal versuchen…”

Das Problem ist gelöst.

Wir waren zu Besuch bei den Crottorfer Collies, die in einem wunderbaren Sozialverband aufwachsen. Streit wird nicht geduldet und wer sich nicht schickt, hat eben keinen Zutritt. In der Meute liefen zwei etwa 10 Wochen alte Colliewelpen, denen mein 14 Wochen alter Kedi natürlich meilenweit voraus ist. Und es kam, wie es kommen musste, meine beiden hopsten wie angestochen auf die Welpen zu, die sich vor den Ausserirdischen gleich ergaben. Noch ehe ich einschreiten konnte, kam Mutter Jeanette im Stechschritt auf die beiden zu und fuhr dazwischen. Sidi hat das gereicht, er beachtete die Welpen nicht mehr. Kedi hat sich offenbar nicht beeindrucken lassen und als Jeanette ins Gebüsch schoß, wir konnten gar keine Hunde sehen, musste Kedi endlich glauben, was er sah – blanke Waffen im Gesicht einer bösen Mutter – und das Weite suchen. Leider konnte ich so schnell den Fotoapparat nicht zücken, um das festzuhalten.

Zunächst waren die Welpen nun auch für Kedira Luft, aber Jeanette ließ ihn nicht aus den Augen. Der tödlich gelangweilte, abenteuerlustige Kedi animierte nun Freundin Shiny, die sich gerne auf ein Spielchen einließ. Und was dann passierte, konnte ich festhalten. Als es Jeanette zu heftig wurde, ging sie dazwischen. Zunächst gilt ihre Ermahnung Kedi, dann Shiny und zum Schluss kriegt Kedi noch einmal sein Fett weg und verzieht sich. Danach konnte sich Kedi ganz unbefangen Jeanette nähern, sie auch mal beschnuppern. Das interessierte sie überhaupt nicht.

Es war wunderbar anzusehen, wie angemessen und konsequent sie eingriff. Nicht einmal hat sie geschrieen “Kedi NO!” Sie ist ihm auch  nicht nachgerannt… Sie hat keinen Ton gesagt und ist einfach hingegangen und hat Präsenz gezeigt. Nicht einmal hat sie einen Hund berührt und ihm wehgetan. Alles nicht nötig und beschämt musste ich wieder einmal feststellen, welche Probleme wir doch in der Hundeerziehung haben…

Und ich weiß nun, dass ich durchaus unterbrechen kann und muss, wenn es MIR zu heftig wird. Falls ich anstrebe Boss zu sein, was mir eigentlich ganz recht wäre und bei Kedis blauen Augen sowieso schwierig genug ist…

Auch muss ich beschämt zugeben, dass mein Mann wieder einmal – wie so oft – aus seinem Bauch heraus Recht hatte (er befasst sich nämlich NICHT mit Hundeerziehung usw.).

Bitte weiterscrollen, zwischen den letzten Fotos sind große Abstände, die ich nicht weg kriege…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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