Es tut sich was im VDH! Nach Bolonka und Prager Rattler, die in ihren Usprungsländern anerkannt sind, scheint sich hier so etwas wie ein zweiter weißer schweizer Schäferhund aufzutun… der Silken Windsprite. Lt. VDH-Information gilt als Ursprungsland Deutschland! Da die Rasse bereits in anderen Ländern anerkannt ist und ausgestellt werden darf, verwundert mich das. Sie stammt ausserdem zweifelsfrei aus den USA, wo sie aus der Kreuzung zwischen Whippet und Shetland Sheepdog entstanden ist. Von letzterem hat sie das lange Fell und die Collie Eye Anomaly ebenso wie den MDR1 Defekt, beides ist beim Whippet nicht gefunden worden.
Nun, dass eine gelungene Mischung zu einer Rasse werden kann ist in der Historie der Rassehundezucht üblich. Warum soll das heute anders sein. Der Gedanke der Reinrassigkeit ist im Sinne von niemals Einkreuzen anderer Rasse nach 150 Jahren Reinzucht bei manchen Rassen nicht mehr vertretbar.
Die Whippetzüchter sind schon mal sehr zufrieden, dass es nun keinen “Langhaar Whippet” mehr gibt, sondern die langhaarigen Hunde nach dem Zwinger ihres Schöpfers in den USA benannt wurden – Ursprungsland Deutschland???
Aber sie fürchten nun, dass im Zuge der Registrierung nach einer Phänotypbestimmung die unerfreulichen Begleiterscheinungen aus dem Sheltieerbe in den Whippet getragen werden könnten.
Langhaar ist rezessiv zu Kurzhaar, d.h. um ein Langhaar zu sein, muss man je ein Langhaargen von beiden Eltern mitbekommen. Ist auch nur ein Kurzhaargen vorhanden, ist der Hund kurzhaarig und kann langhaarig vererben, wenn er wieder auf einen Partner mit Langhaargen trifft. Es ist daher sehr leicht langhaarige Varietäten zu züchten, da Langhaar und Langhaar immer nur Langhaar ergibt.
Da jedoch der Genpool der Langhaars so gering ist, muss zwangsläufig eine Einkreuzung von Kurzhaar erfolgen, ich kenne auch schon Fälle von Windspieleinkreuzungen. Sicherlich wird es jetzt im Verband nicht mehr so einfach möglich sein, offiziell die beiden nun separaten Rassen zu verbinden. Und es werden sich so manche Windsprite-Freunde überlegen, ob sie überhaupt den Weg in den Verband wählen werden, der mit erheblichen Kosten verbunden ist. Es wird also ein breites Zuchtgeschehen außerhalb des Verbandes weiterhin geben (siehe Australian Shepherd), in dem man lustig mit Whippet verpaart und kurzhaarige Welpen produziert. Die Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese über die Registrierung ihren Weg in die Whippetzucht finden. Es sei denn, eine Whippetregistrierung wird mit harten Auflagen und Gentests belegt. Der Whippet selbst ist eine so breit angelegte Rasse, dass diese Art der Blutauffrischung nicht nötig oder wünschenswert ist.
Wir sehen interessanten Zeiten entgegen. Einen mittelgroßen, langhaarigen Windhund hingegen finde ich durchaus attraktiv.
Der Silken Windsprite ist größer als der Whippet mit 47 bis 55 cm beim Rüden und 44-53 cm bei der Hündin. Weitere Info: http://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/silken-windsprite
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