CAC Münster

Supershow mit Schönheitsfehlern…

Die Idee, der Doglive-Messe in Münster Rasseschauen anzugliedern fand ich super. Die Messe hat sich zu einem echten Event für Hundefreunde vor den Toren des Ruhrgebiets  gemausert und es kann unseren Rassehunden nur gut tun, sich vielen Menschen präsentieren zu können. Aber eine Messe und eine Hundeschau sind nun doch verschiedene Schuh, und das Ausrichten einer gut funktionierenden Hundeausstellung geht nicht mal eben so. Das musste die Sonderleiterin Barbara Thiel schmerzvoll erfahren, als sie am Freitag in die Halle für die letzten Handgriffe kam. Offenbar hatten die Veranstalter wenig bis keine Erfahrung mit Hundeschauen und es versäumt sich schlau zu machen. Jedenfalls verdanken wir  Frau Thiel und den Helfern aus der Landesgruppe, dass doch noch alles reibungslos ablaufen konnte.

Ich war in den letzten Jahren auf wirklich vielen Ausstellungen, Brüssel, Amsterdam, Dortmund, Kassel, Karlsruhe, Leipzig und und und – und nirgendwo gab es solchen Trouble mit dem Parken. Das Zahlen vor den Parkplätzen war zeitraubend. Parkgutscheine werden anderswo mit den Meldebestätigungen verschickt. Der Weg vom Parkplatz zur Halle war ein einziger Spießrutenlauf über zerbrochene Flaschen. Fühlte sich deshalb kein Hundehalter angesprochen die Hinterlassenschaften seines Hundes wegzuräumen… ??

An der Halle selbst kein Hinweis auf die Ausstellungen, das Personal konnte auch nicht helfen, also vermutete ich mal “Rassepräsentation” – was im Grunde alles sein kann… durch dichtes Gedränge zwischen Verkaufsständen fanden wir schließlich den Ring. Obwohl viel Platz in der Halle war, waren die Ringe viel zu klein konzipiert und nachträglich rasch vergrößert worden, dennoch höchstens ausreichend. Der spiegelglatte Boden bereitete Gott sei Dank den Whippets keinerlei Probleme, selbst wenn mal einer rutschte, warf es ihn nicht aus der Bahn. Für die Vorführer allerdings eine Herausforderung. Also richtig schön Gangwerk zeigen war kaum drin.

Sehr gelassen und freundlich widmete sich der Richter André van den Broek aus Holland jedem einzelnen Hund, wie er allerdings bei dem ununterbrochen dröhnendem Discosound überhaupt in der Lage war einen Bericht zu diktieren, ist  mir ein Rätsel. In der gleichen Halle fanden irgendwelche Dinge begleitet von viel zu lauter  Discomusik statt, und Entertainer kommentierten per Lautsprecher. Mein Schädel dröhnte, und die Hunde taten mir leid. Wir hatten zum Glück direkt einen Ausgang nach draußen, der aber wurde immer wieder als “Notausgang” zum Ein- und Ausgehen verwehrt, so dass man durch die ganze Halle und das Gedränge gehen musste, um zum Löseplatz zu kommen. Mal eben raus mit dem Hund vor dem Richten kaum möglich. Alleine der ausgewiesene “Löseplatz” war sehenswert. Ein winziges, sehr hübsches mit Sand ausgelegtes Areal, das für Hundehütten warb, aber immer sauber. Die Jungs fanden das klasse, Hündinnenbesitzer hatten da schon eher Probleme mit den Damen…

Das Angebot in der erholsam ruhigen Verkaufshalle, fand ich gut. Eine weitere Halle, in dem offensichtlich Rassezuchtvereine (auch der DWZRV) Stände hatten und ein Hunderennen stattfinden sollte, ist mir leider entgangen.

Alles in allem – sollte der DWZRV noch einmal den Versuch starten und es gelingen mit dem Veranstalter überein zu kommen, eine gute Sache. Nicht jedoch, wenn man als Aussteller nur das Gefühl hat als weitere Attraktion für die Besucher zu fungieren. 30 Euro Meldegeld, 9 Euro Eintritt für meine Begleiterin und Fotografin Hildegard Beilfuss – danke für die Fotos – und 1,50 für Sidi, sind schon happig. Vielleicht war es ja ohne Ausstellungen in den Vorjahren billiger?

WIR sind mit UNSEREN HUNDEN die Hauptakteure auf Ausstellungen, WIR finanzieren das ganze und noch mehr – WIR haben besten Service verdient. Ansonsten darf man sich nicht wundern, wenn die Meldezahlen sinken. Spaß soll es machen, Mensch und Tier. Da ist ohrenbetäubender Discosound fehl am Platz, wenn nicht sogar tierschutzrelevant.

Ach, und so am Rande – ein gute Seite hatte die Show: Kedi gewann die Offene Klasse mit sieben Hunden und anschließend noch das CAC! Also so schlecht war sie nun doch nicht, die Show.

Es fiel mir jedoch angesichts des feinen Nieselregens auf gefrorenem Boden am anderen Morgen nicht schwer, wieder in die Federn zu kriechen und meine Kopfschmerzen auszukurieren anstatt mich noch einmal auf den Weg nach Münster zu machen.

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