Neu in der FCI – Kazakh Tazy

Am 3.9.2024 erkannte die FCI mit der Nummer 372 den Windhund aus Kasachstan an. Schon vor Jahren veranstaltete der Kasachische Kennel Club, Mitglied der FCI, internationalen Kongress mit Schwerpunkt nationale Arbeitshunde. Hier stand der Tazy im Mittelpunkt, um die Rasse dem internationalen Publikum zu präsentieren mit dem Ziel einer internationalen Anerkennung. Der offizielle Standard ist noch nicht veröffentlicht. Die bisher bekannten Eckpunkte sind eine Schulterhöhe von 63-70 cm beim Rüden und 58-65 cm bei der Hündin. Zugelassene Farben sind gelb, blasses falb bis rot, alle Grautöne, weiß, schwarz, mit oder ohne Brand, kleine weiße Abzeichen erlaubt

Ich durfte einen wunderschönen Tazy bei dem Kenner der Szene, Martin Blaszowski, der selbst Eigentümer von Saluki, Sloughi und Taigan und in Asien gereist ist, in Polen kennenlernen und fotografieren. Ich interviewte ihn für das Deutsche Hundemagazin 2/2010.

So sieht er den Tazy:

„Mein Tazy ist mein Lieblingshund, obwohl er nicht zu meiner Lieblingsrasse gehört. Er ist einfach ein Herzensdieb. Der Tazy ist ein Windhund aus Zentralasien, meiner kommt aus Kasachstan, wo die Rasse als „Kasachischer Tazy“ anerkannt und gezüchtet wird. Für den Laien sind die Tazys dem Saluki ähnlich, aber nur rein äußerlich betrachtet. Auch in diesem Fall hat man einen Jagdhund vor sich. Der Tazy jagt mit Nase und Augen. Das macht ihn für unsere Verhältnisse besonders schwierig. Sieht er kein Wild, dann sucht er nach Fährten und stöbert im Gebüsch. Es gibt für den Hund keine Spaziergänge, sondern nur eine erfolglose Jagd. Ein Tazy auf Jagdausflug findet seinen Besitzer über 30 oder 40 km wieder. Für den europäischen Hundebesitzer ein unerfreuliches Abenteuer und für den Hund lebensgefährlich. 

Die Tazys sind keine Wach-und Schutzhunde. Sie sind sehr viel unabhängiger von ihren Menschen als der Taigan. Da sie noch bis vor wenigen Generationen auf Jagdleistung selektiert wurden unterscheiden sie sich wesentlich vom Saluki der europäischen Ausstellungszene. 

Als Steppen-und Wüstenwindhunde sind sie wesentlich schlanker, eleganter und sehr graziös, was besonders die Damen sehr lieben.“ 

Man darf gespannt sein, wann die ersten Tazys auf deutschen Ausstellungen vorgeführt werden.

Copyright: Eva-Maria Krämer

FCI-Standard: https://www.fci.be/Nomenclature/Standards/372g10-en.pdf