
Fotoshooting mit Witha und den Jungs… da kommt eine Dame mit einer Labi-Hündin vorbei und weist uns freundlich auf „Küken“ hin. Und tatsächlich watscheln sieben kleine Entenküken hinter ihr her. Wir haben uns noch gewundert, ob sie vielleicht mit den Kleinen spazieren geht??

Einige Zeit später, wir wechselten den Ort – liefen uns 7 Küken nach! Eiligst suchten sie Anschluss an meine Jungs. Die liefen natürlich frei und betrachteten neugierig die kleine Meute – in echter Vorstehmanier… Jetzt war guter Rat teuer, da sich die Kleinen offenbar schon länger hier aufhielten. Wir blieben stehen und die Küken legten sich dicht aneinandergekuschelt hin. Sobald wir uns bewegten, sprangen sie auf und liefen uns nach, insbesondere zu den Hunden.

Mit modernster Technik ausgerüstet suchte ich nach Wildvogelhilfe. AB – leider steht am Wochenende niemand zur Verfügung, ans Tierheim wenden. Also Tierheim angerufen, AB… im Notfall die lokale Feuerwehr. Da hatten wir einen freundlichen Herrn in der Leitung, der uns 112 empfahl. Dort wurde unser Anliegen ernstgenommen, aber man schickt keinen Mannschaftswagen los, um Küken einzufangen, da erfahrungsgemäß ein müßiges Unterfangen. Aber wenn wir es schaffen sie einzufangen, kommen sie und holen sie ab. Verständlich, ich möchte in einem Notfall nicht unbedingt auf die Feuerwehr warten müssen, weil sie im Wald Küken jagen… Was also tun? Wenn ich gar nicht weiter weiß: Dunja anrufen. Ja, Anuschka hat Erfahrung, hat schon öfter Vögel zur Rettung gebracht, wohnt um die Ecke. Anuschka zögerte keine Sekunde, unterbrach den Muttertagsausflug, ließ Mann und Kind zurück, fuhr nach Hause, holte Casher und Box und fuhr los. Dank moderner Technik geteiltes Ziel.

Inzwischen überlegten wir, wie wir aus dem Wald rauskommen, um Anuschka an der Straße zu treffen. Den langen Weg die Kleinen hinter uns herlaufen zu lassen schien mir für sie viel zu anstrengend. Also setzte sich Witha mit ausgebreiteten Beinen auf den Boden und unsere drei Hütehunde lenkten die Herde sanft in diesen Trichter, wo Witha mit meiner Jacke wartete und über sie legte. Leider war bei der Aktion keine Hand frei für Fotos… Dann fein einsammeln und den „Beutel“ mit piepsenden Küken zum Auto tragen. Die Hunde fanden das sehr spannend.

Kaum am Auto angekommen war auch schon Anuschka da und brachte die Kleinen zu einer Vogelpflegestelle, wo sie als Rostgänse identifiziert wurden.
Und man lernt nie aus: Es ist durchaus üblich, dass die Eltern ihre Kinder verlassen, wenn diese verwurmt sind! Kontrolle des Kots ergab, dass dieser Fall nicht hoffnungslos ist, die Kleinen werden nun versorgt, in die Gänsegemeinschaft integriert und danach ausgewildert.

Eigentlich bin ich kein Freund davon, in die Natur einzugreifen. Aber wir wurden so offensichtlich um Hilfe gebeten… das war schon sehr anrührend. Fachleute werden natürlich sagen, so ein Quatsch, die prägen sich an alles, was sich bietet. Nun hoffen wir, dass die Küken gesund heranwachsen und in die Natur entlassen werden können. Dank allen Beteiligten!
Fotos: Roswitha Schulze