Pudel… es tut sich was in der FCI…

Ich liebe Pudel, sie sind intelligent, lebhaft, elegant, die Großen nicht immer einfach… aber ich hasse Pudelaussteller. 

Ich habe mehrmals im Umfeld von Pudelausstellern mein „Lager“ aufgeschlagen und konnte mehr als mir lieb war beobachten, was da abging. Die armen Hunde standen oder lagen stundenlang auf dem Frisiertisch. Am Galgen hingen sie nicht mehr, das ist schon lange verboten. Da gibt es speziell geformte Kissen, in die der Kopf hineingelegt wird, damit der Hund entspannt in der gewünschten Positur liegen kann. Ich frage mich, wie das Kopfhaar ohne kosmetische Hilfsmittel aufrecht stehen soll (fremde Substanzen sind natürlich verboten). Der ganze Hund ist eine Entwürdigung der Kreatur und Schande für die Hundeszene. 

Aussenwirkung

Welchen Eindruck müssen Hundefreunde gewinnen, die eine Ausstellung besuchen, um sich zu informieren? Sicherlich keinen positiven. Dennoch sieht man auf den Spitzenplätzen der großen Shows wie Weltsieger, Crufts etc. nur die „frisierten“. Werben kann man auf den großen Schauen für eine Rasse kaum und das Theater im Ring – nicht nur bei den Pudeln – ist für Außenstehende schwerlich nachzuvollziehen. Da wird noch gezupft und gekämmt, Kopf und Rute hochgehalten, dabei kräftig in die Lefzen gelangt, der Schwanz per Hand so verdeckt, damit es so aussieht, als sei er noch abgeschnitten (Cocker Spaniel), um Beispiele zu nennen. 

Den Kopf fest im Griff, den Daumen auf dem Stop, die Rute abgedeckt…

Hände weg vom Hund im Ring

Ich plädiere für „Hände weg vom Hund!“ – lockere Leine ja, aber alle anderen Manipulationen – nein! Verlangen die Richter dieses unnatürliche Handling?  Jeder Richter sollte in der Lage sein einen Hund in natürlicher Haltung zu beurteilen – und nicht der geschickteste Vorführer (Handler) im Vorteil sein. Das nimmt den „normalen“ Hundehaltern den Spaß am Ausstellen und man darf sich über zurückgehende Meldezahlen (=Interesse!) nicht wundern…

Vibrissen?

Zurück zum Pudel… welch eine Katastrophe, nun dürfen in Deutschland die Vibrissen nicht mehr abgeschnitten werden. Was sind Vibrissen, fragte man mich aus dem Ausland, nachdem man die Bedingungen zum Melden in Deutschland gelesen hatte. Das sind die Tasthaare am Kopf. Braucht ein Hund sowieso nicht, da hat die Natur wieder mal was vollkommen Unsinniges wachsen lassen (Wirklich – tut die Natur sowas? Schwerlich…). Also schneidet man mühsam drumherum, was für ein Aufwand… Sie tun mir richtig leid, die armen Aussteller der betroffenen Rassen… 

Es geht um den BEST IN SHOW

Dabei können Pudel so schön sein… gut geschnitten, praktisch kurz, optisch hier und da ein wenig betonen, alles legitim. Da reicht kurz vor dem Ring ein kurzes Kämmen, denn der Hund sollte ja fertig auf die Schau kommen. 

Es geht auch frei stehend

Pudelfarben

Jahrzehntelang waren die Pudelfarben ein riesen Thema und Streitpunkt. Da darf man bestimmte Farben nicht kreuzen, manche sind nicht zugelassen, was macht man mit den Schecken? Zu dem Thema haben wir schon gepostet. Das ist im Interesse einer gesunden genetischen Vielfalt längst nicht mehr angebracht. Nun hat der französische Hundeverband endlich den Standard aktualisiert. Im Dezember 2024 veröffentlicht und ab 1.8.2024 bindend.

So schön…

Alle Schuren dürfen lt. Standard nun einen Schnurrbart (Vibrissen) haben… und es ist eine Vielfalt an Farben zugelassen – bis hin zu gestromt! Das habe ich leider noch nicht gesehen. Eine interessante Aufstellung zu den erlaubten Farbkombinationen im DPK finden Sie hier.

Am besten gefällt mir der Satz aus dem Anhang des Standards zu den Schuren: 

Die Beurteilung eines Pudels bei einer Ausstellung ist auf keinen Fall eine Wettbewerbsbeurteilung der Schur. Es sollte nicht zu einer übertriebenen Schur ermutigt werden.

Ich hoffe und wünsche für den Pudel, dass dies zum obersten Motto und auch tatsächlich umgesetzt wird, damit sich der Pudel in seiner natürlichen Schönheit und Eleganz präsentieren darf und nicht affektiert mit nackten Körperpartien und unsinnigen PomPoms durch den Ring tippeln muss… 

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