Farben und Abzeichen im Collie Breed Archiv

Bei der Eingabe der Farbe tauchen immer wieder Fragen auf. z.B. warum wir nicht in goldsable und darksable aufteilen. Genetisch sind beide sable oder zobel. Ob sie reinerbig oder mischerbig sind, ob alle mischerbigen wirklich dunkler sind und alle goldsable immer reinerbig kann man aufgrund des Augenscheins nicht wissen. Hat man einen Gentest, kann das unter Anmerkungen eingegeben werden. Wir halten uns an die Vorgaben der Standards aus dem Mutterland und den USA. 

Das Irische Muster

Zu den Abzeichen haben wir die Alternative zwischen irish marked und gescheckt (particolor). Irish Marked oder Irish Pattern oder Irisches Muster ist ein genetischer Fachbegriff für die Weißzeichnung beim Collie (und vielen anderen Rassen). D.h. jeder heutige Collie zeigt es mehr oder weniger. Das irische Muster kann sich von einem winzigen weißen Brustfleck, weißen Zehenspitzen und wenigen weißen Haaren an der Schwanzspitze bis in breite weiße Halskrausen und weiß über den Knien ausdehnen. Auch hier kann man nicht aufgrund des Augenscheins sagen, ob eine ausgedehnte Weißzeichnung ein Hinweis auf das Scheckungsgen sein muss. Auch bei gelegentlich auftretenden kleinen weißen Flecken im Fell kann man nicht auf ein Scheckungsgen schließen. Hier gibt nur ein Gentest Aufschluß.

Tricolour Rüde mit den für Collies üblichen weißen Abzeichen – er ist irish marked – Bandit vom Mörderhaus

Gescheckt 

ist die Übersetzung des englischen Fachbegriffs piebald. Dieses Scheckungsgen hat nichts mit den üblichen weißen Abzeichen zu tun. Es bewirkt, dass sich die Pigmente im Fell in der vorgeburtlichen Entwicklung des Welpen nicht gleichmäßig über den ganzen Körper ausdehnen. Im gleichen Stadium entwickeln sich Augen und Ohren, so dass ein ganz weißer Kopf immer das Risiko einer Fehlentwicklung von Augen und Ohren birgt. Das gilt für alle Rassen. Daher sollten wenigstens die Ohren farbig sein und deshalb muss ein weißer Collie immer einen farbigen Kopf haben! 

Donnybrook Snowfire in den USA

Dies hat wiederum nichts mit den Weißtigern aus einer Merleverpaarung zu tun, die per Gesetz für alle Hunde verboten ist. Doch auch hier beeinträchtigen die fehlenden Pigmente im Kopfhaar die Entwicklung von Augen und Ohren. Bei diesen Weißtigern geht es sogar soweit, dass Augen ganz fehlen können und die Hunde meistens taub sind. 

Double Merle – Weißtiger

Weißschecken mit farbigem Kopf und farbigen Flecken im Körperhaar, wie sie bei vielen Rassen vorkommen, sind davon nicht betroffen. 

Der schöne Janosch – ein gescheckter Collie – Herkunft unbekannt

Wie weit sich das Scheckungsgen ausdehnt lässt sich nicht voraussagen. Das machte es am Anfang in den USA so schwer, die gewünschten weißen mit farbigem Kopf zu bekommen, denn meist kamen Schecken mit großen farbigen Partien im Körperfell vor, die eigentlich niemand wirklich wollte. Aber es kann genauso gut passieren, dass völlig unerwartet ein weißer mit farbigem Kopf geboren wird. Diesen bezeichnet man als Extremschecken. Ich will nicht weiter auf die Genetik eingehen, sondern nur den Begriff erklären. Gescheckt heißt in unserem Archiv tatsächlich gescheckt bis hin zu weiß nur mit farbigem Kopf. 

Die weiße Blesse im Gesicht hat weder mit dem Scheckungsgen noch dem irischen Muster zu tun. 

Wer sich in dieses Thema vertiefen möchte, dem empfehle ich von Dr. Anna Laukner “Die Genetik der Fellfarben beim Hund” im Kynos Verlag.