Neu im Archiv – Can de Conejos Menorquin – Ca de Conills

Can de Conejos Menorquin
Can de Conejos Menorquin

Die EU finanziert den Erhalt alter Haustierrassen, um wertvolles Erbgut nicht zu verlieren. Neben Schafen, Rindern, Pferden etc. werden auch Hunde einbezogen. In Spanien widmen sich die regionalen Regierungen dieser Aufgabe und so erfahren wir von Rassen, die noch keine sind, aber für erhaltenswert erachtet werden. Die Chancen stehen gut, dass sie katalogisiert und als Rassen erfasst werden. Das ist der einzige Weg alte Landschläge zu bewahren, ehe sie durch Kreuzungen mit eingeführten Rassen verschwinden. Gerade die Jäger nehmen es damit nicht so genau, der Hund muss seinen Zweck erfüllen, und man schmückt sich gerne mit importierten Hunden. 

Von den einheimischen Hunden gelangen immer wieder einige über den Tierschutz nach Deutschland. So auch die beiden Can de Conejos – Chilli und Yuna. 

Uralte Kaninchenjäger

Die ursprünglichen Jagdhunde des Mittelmeerraums, die hauptsächlich zur Kaninchenjagd eingesetzt werden, sind uralte Hundetypen, die schon die Pharaonen abbildeten. Die Kaninchenfänger der Baleareninsel Menorca sind noch nicht erfasst und haben noch kein einheitliches Rassebild. Es sind reine Zweckzüchtungen für die Jagd, bestens angepasst den Gegebenheiten der Insel, Bodenverhältnisse und Klima. Wie die Podencos gibt es sie in unterschiedlichen Größen. Die meisten sind klein bis mittelgroß, es gibt aber auch größere Tiere. Der Fang ist gerade, die Augen klein und schräg mit heller Iris, außer bei schwarzem Fell, wo sie dunkel ist. Sie besitzen ein kräftiges Scherengebiss. Die Ohren sind beweglich, aufrecht und in Aufmerksamkeit nach vorne gerichtet, in Ruhe angelegt oder hängend, im Allgemeinen tief angesetzt, im Verhältnis zum Kopf groß und innen behaart. 

Kein einheitliches Erscheinungsbild

Der Körper ist länger als hoch, was bei kleineren Tieren aufgrund der kürzeren Läufe mehr auffällt, die ein deutliches Mißverhältnis zwischen Höhe und Länge aufweisen. Der Brustkorb ist flach, der Rücken gerade und kräftig, der Rumpf ist breit. Bei mittelgroßen Exemplaren sind die Gliedmaßen kräftig und lang, bei kleinen Hunden kurz und oft gebogen. Die Pfoten sind lange, schmale Hasenpfoten mit hellen Ballen und kräftigen, hellen Krallen. Die Rute ist dick und mittellang, in Ruhe hängend getragen, bei Aufregung über die Horizontale gewölbt. Die Haut ist dick, das Haar variiert von kurz (2 cm) und fein bis grob und mittellang. Die häufigste Farbe ist rot-orange mit weißen Flecken, braun und braun mit Brand. Schwarze und schwarz-weiß gefleckte Tiere sind in der Minderheit.

Der Ca de Conills ist rustikal, wendig und schnell und verfügt über einen ausgeprägten natürlichen Instinkt die Beute mithilfe des Geruchsinns, der Augen und Ohren zu orten. 

Unbekannte Anzahl

Man weiß nicht genau, wie viele noch existieren, da sie noch nicht erfasst worden sind, aber es dürften nicht sehr viele sein. Daher muss vor allem ein Rassetyp beschrieben werden, damit nicht nur nach der Leistung zur Jagd, sondern auch nach Rassetyp selektiert werden kann, ehe sie durch Vermischung verschwinden. 

Hohe Wertschätzung

Von allen balearischen Hunderassen ist diese am wenigsten bekannt. Sie ist sehr alt und für die Kaninchenjagd gezüchtet worden und obwohl es keinen beschriebenen Prototyp gibt, zeigt der Erhalt dieser Hunde die hohe Wertschätzung, die ihnen die Jäger Menorcas entgegenbringen. 

Copyright: Eva-Maria Krämer

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